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Auf ein sehr gutes Jahr folgt ein gutes
Milchwerke Ingolstadt-Thalmässing ziehen Bilanz: Umsatz und Milchpreis leicht rückläufig. Ruhe im Kuhstall: Bei den Milcherzeugern in der Region sind keine besonderen Vorkommnisse zu verzeichnen.
Das ist das Ergebnis der Generalversammlung der Milchwerke Ingolstadt-Thalmässing am Mittwoch in Ingolstadt. Dabei blickte die Genossenschaft, auch bekannt unter dem Handelsnamen Goldmilch, auf ein relativ erfolgreiches Jahr zurück. Relativ deshalb, weil die Bilanz etwas schlechter ausfällt als im Vorjahr. Der Vergleich ist allerdings nur eingeschränkt statthaft; denn das Jahr 2023 läuft bei Goldmilch unter der Überschrift „Jahr der Superlative“.
So folgte den Worten von Vorstandvorsitzenden Helmut Rottler und Geschäftsführer Johann Einmüller nun „auf ein sehr gutes Jahr ein gutes Jahr“. In für 2024 vorgestellten Zahlen ausgedrückt bedeutet das: Der Umsatz der beiden Milchwerke in Ingolstadt und Thalmässing lag bei 96,2 Millionen Euro; das waren 6,9 Prozent weniger als 2023 (103,3 Millionen), aber immer noch etwas mehr als 2022 (92,5 Millionen). Dafür wurden 155,5 Millionen Kilogramm Milch verarbeitet (Vorjahr: 153 Millionen).
Weit über zwei Drittel davon gehen als Vollmilch oder Sahnepulver an die Schokoladenindustrie. Hier stockt der Absatz etwas, wie Einmüller erläuterte: Die derzeit explodierenden Kakaopreise zwängen die Schokoladenhersteller zu spürbaren Preiserhöhungen, was sich wiederum beim Absatz negativ bemerkbar mache. „Es gibt Supermärkte“, so Einmüller, „die sagen: Dann verkleinern wir bei den Süßwaren das Schokoladen-Sortiment und stellen stattdessen Chips in die Regale.“ Das zweite große Standbein beim Absatz sind die Eis- und Milchshake-Grundstoffe, die die Milchwerke Ingolstadt-Thalmässing vor allem an die Fastfoodkette McDonalds und die Ikea-Möbelhäuser liefern. Hier sei man, merkte Einmüller an, im laufenden Jahr auch bei einer zusätzlichen Ausschreibung von Ikea zum Zug gekommen.
Für die Milchviehhalter, die als Genossenschaftsmitglieder ihre Milch an die Milchwerke liefern, bedeutete das im Jahr 2024: Der durchschnittliche Milchpreis betrug 50,45 Cent pro Kilogramm (bei 4,2 Prozent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß). Er lag damit um 6,1 Cent oder 10,8 Prozent niedriger als im Jahr2023. Zum Vergleich: In den vergangenen zehn Jahren lag der Milchpreis für die Landwirte im Schnitt bei knapp 40 Cent pro Kilogramm. Die Anzahl der Lieferanten blieb mit 276 im Jahresschnitt im Vergleich zum Vorjahr konstant.
Bei Goldmilch steht so Ende 2024 ein Betriebsergebnis von knapp 428 000 Euro (rund 584 000 Euro im Vorjahr). Dieser Gewinn wird der Satzung gemäß den Rücklagen zugeführt. Auf der Ausgabenseite stiegen den Berichten zufolge die Personalkosten erneut an, auf 6,9 Millionen Euro (nach6,5 Millionen Euro 2023 und 5,8 Millionen Euro 2022). Außerdem wird ständig in die beiden Standorte in Ingolstadt und Thalmässing investiert, wie Rottler und Einmüller ausführten – etwa in neue Milchtanks in beiden Werken oder in eine große Photovoltaik-Anlage, die abkommenden Montag für den Ingolstädter Standort auf dem Dach des benachbarten Rewe-Marktes entsteht.
Für das laufende Jahr zeigte sich Einmüller verhalten optimistisch. Der Betrieb der Milchwerke Ingolstadt-Thalmässing laufe reibungslos; wie sich aber der Absatz – etwa angesichts der Probleme der Schokoladenindustrie, der Milchpreis und die Probleme mit den grassierenden Tierseuchen entwickelten, bleibe abzuwarten.
DONAUKURIER 27. März 2025