Aktuelles - Details
Goldene Zeiten für die Milch
Milchwerke Ingolstadt-Thalmässing blicken auf erfolgreiches Jahr zurück
Die Milchwerke-Leitung mit Helmut Rottler (rechts am Pult) und Hans Einmüller (ganz links). Foto: Schwarz
„Die Milch macht’s“ hieß es früher – und das gilt auch heute wieder: Vor allem im Zuge der seit Beginn des Ukraine-Krieges stark gestiegenen Lebensmittelpreise ist der Milchpreis in vorher kaum vorstellbare Höhen geklettert. Nachdem sich der Preis für einen Liter in den zurückliegenden zehn Jahren nie über 40 Cent hinaus bewegt hatte, teilweise lag er sogar weit darunter, schoss er im Jahr 2022 auf knapp unter 60 Cent. Bei der Generalversammlung der Milchwerke Ingolstadt-Thalmässing am Donnerstag in Ingolstadt-Rothenturm sorgte diese Entwicklung für tiefe Zufriedenheit. „Die Molkerei läuft sehr gut“, resümierte Helmut Rottler, der Vorstandvorsitzende der Genossenschaft, die auch unter dem Handelsnamen „Goldmilch“ bekannt ist.
Milchwerke Ingolstadt-Thalmässing blicken auf erfolgreiches Jahr zurück Die Entwicklung schlug sich in den am Donnerstag vorgestellten Zahlen nieder: Der Umsatz der Genossenschaft lag im Jahr 2022 bei 92,5 Millionen Euro und damit um satte 44,1 Prozent über dem Vorjahr. Die in den beiden Werken in Ingolstadt und Thalmässing (Landkreis Roth) verarbeitete Milchmenge stieg im gleichen Zeitraum auf 139,9 Millionen Kilogramm und damit nur um rund fünf Prozent an. Wie Hans Einmüller, Geschäftsführer der Milchwerke, erläuterte, wuchs das Jahresergebnis von 269 000 Euro auf 425 000 Euro. Einmüller: „2022 war trotz Corona und Ukrainekrieg ein hervorragendes Jahr für unsere Genossenschaft.“ Von dem Gewinn müssen 200 000 Euro den Genossenschaftsrichtlinien zufolge den Rücklagen zugeführt werden,da diese immer fünf Prozent der Bilanzsumme erreichen müssen. Die Ingolstadt-Thalmässinger Genossenschaft erwirtschaftet einen Großteil ihres Umsatzes mit Grundstoffen für Milkshakes und Eis; damit werden die McDonald’s-Filialen in ganz Deutschland beliefert, einer der Hauptabnehmer ist auch die Möbelkette Ikea.
Aufgrund der im Jahr 2022 teilweise noch geltenden Beschränkungen erreichte in diesen Bereichen der Absatz noch nicht das Niveau der Zeit vor Corona, wie Einmüller erläuterte. Was auf der Ausgabenseite auch zum guten Ergebnis beitrug, war die Tatsache, dass bei den Energiepreisen zum allergrößten Teil noch alte Verträge gegolten hätten, was zu keiner Steigerung in dem von der Energiekrise geprägten Jahr geführt habe. So stieg bei Goldmilch am Ende der Milchpreis für die Zulieferer im Schnitt im Jahr 2022 um über 51 Prozent auf 57,2 Cent pro Kilogramm. Für das laufende Jahr rechnet die Genossenschaftsleitung aber durchschnittlich mit einem leichten Rückgang auf etwa 45 Cent bis zum dritten Quartal. Trotz der hohen Erlöse geht die Zahl der Milchbauern, die an Goldmilch liefern, immer weiter zurück – 2022 um zwei Prozent auf 278. „Wir werden immer weniger“, klagte Rottler und machte dafür das „Bürokratiemonster“ und die zunehmende Stimmungsmache gegen Tierhalter verantwortlich.
Quelle: Donaukurier Markus Schwarz Ingolstadt