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Goldmilch: Zweites Jahr mit auskömmlichen Preisen
Ingolstadt/Obb. ≫Das letzte Jahr hat uns Landwirte mit der Trockenheit beschäftigt. Das Gebiet um Thalmässing und Roth Richtung Norden war stark betroffen blickte Vorstandsvorsitzender Helmut Rottler bei der Generalversammlung der Milchwerke Ingolstadt-Thalmässing im Gasthaus Stangl zurück Er sprach von einem sehr ruhigen Milchjahr und bedauerte, dass sich die Rahmenbedingungen der Landwirtschaft verändert haben. “Die Landwirtschaft hat sich zum gesellschaftlichen Problem und Dauerthema entwickelt”, stellte er fest und beklagte, dass es einfacher ist, ein Verbot oder einen Sündenbock als eine Lösung zu finden.
Geschäftsführer Dr. Karl Kunz wurde von Ludwig Huber vom Genossenschaftsverband Bayern für sein 30-jähriges Dienstjubiläum mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet. “In den 30 Dienstjahren wurde vieles geändert, angepackt und neu gestaltet, was zum Erfolg der Genossenschaft wesentlich beigetragen hat.” “Für die Milchwirtschaft war das letzte Jahr das zweite hintereinander mit auskömmlichen Preisen”, erklärte der Geschäftsführer. Goldmilch erzielte mit 7% einen deutlichen Umsatzanstieg, was auf gestiegene Absatzzahlen bei leicht verbesserten Marktpreisen zurückzuführen ist.
Nach seinen Angaben betrug die bei Goldmilch verarbeitete Milchmenge 127,8 Mio. kg, was rund 350.000 kg pro Tag entspricht, und lag damit um 1,8% über dem Vorjahr. Das Eigenmilchaufkommen betrug 113,2 Mio. kg von durchschnittlich 344 Milcherzeugern. 14,6 Mio. kg wurden von anderen Molkereien zugekauft - überwiegend als Magermilchpermeat zur Eiweißstandardisierung beim Milchpulver. Der Umsatz belief sich auf 61,6 Mio. €, wobei 85% in Deutschland und 15% im EU Binnenmarkt realisiert wurden. Schwerpunkt beim Absatz ist die Vollmilch- und Sahnepulverproduktion für die deutsche und europäische Schokoladenindustrie mit 67% des Umsatzes. Daneben wurden 30% des Umsatzes mit UHT-erhitzten Produkten wie Shake- und Eisgrundstoffen, überwiegend für McDonald‘ s, und 3% durch den Frischdienst erzielt. Der Milchversand spielt keine Rolle mehr. Investitionen wurden in Höhe von rund 450.000 € durchgeführt. “Aufgrund der günstigen Marktlage konnten die Milchwerke Ingolstadt-Thalmässing 2018 einen Nettomilchpreis von 37 Cent pro Kilogramm ausbezahlen, was einen Bruttomilchpreis von 41,6 Cent pro Kilogramm ausmacht”, informierte Kunz, der damit den Anstieg auf 1,4 ct oder 3,9% gegenüber dem Vorjahr bezifferte. Bei den turnusgemäßen Wahlen wurden Otto Schweiger, Oberfecking, wieder in den Vorstand sowie Franz-Josef Bauernfeind, Titting, Georg Kiermayr, Gerolsbach, und Johann Unterrainer, Pöcking, erneut in den Aufsichtsrat gewählt.
(Quelle: Bayerisches Landwirtschaftliches Wochenblatt, 19.04.2019, S. 17)
Autor: Helga Gebendorfer