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Goldmilch steigert erneut Umsatz
Die Milchwerke Ingolstadt-Thalmässing ziehen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2019 eine positive Bilanz. Wie der Genossenschaftsbetrieb in einer Pressemitteilung am Montag bekanntgab, steigerte Goldmilch den Umsatz auf 63,5 Millionen Euro, das sind 3,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Zurückzuführen ist das laut Geschäftsführer Karl Kunz "auf gestiegene Absatzzahlen bei leicht verbesserten Marktpreisen".
31,5 Prozent des Umsatzes erzielt Goldmilch mit Grundstoffen für Milchshakes und Eis. | Foto: Hauser/Archiv
Zum dritten Mal in Folge sei der Milchpreis für konventionelle Milch bei Goldmilch angestiegen. Netto habe man 37,2 Cent pro Kilogramm ausbezahlen können, eine Steigerung um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während die Preise bei anderen bayerischen beziehungsweise deutschen Betrieben sogar geringfügig zurückgegangen seien.
85 Prozent des Goldmilch-Umsatzes von 63,5 Millionen Euro wurden in Deutschland erwirtschaftet, die restlichen 15 Prozent im EU-Binnenmarkt. Schwerpunkt des Absatzes war die Vollmilch- und Sahnepulverproduktion für die Schokoladenindustrie. 31 Prozent des Umsatzes erzielte Goldmilch mit ultrahochtemperiert erhitzten Produkten wie Shake- und Eisgrundstoffe, die überwiegend für Mc Donald's produziert wurden. Der Milchversand dagegen spielt offenbar keine Rolle mehr. Die verarbeitete Milchmenge bei Goldmilch betrug 2019 129,8 Millionen Kilogramm, 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Eigenmilchaufkommen lag bei 113,7 Kilogramm von durschnittlich 328 Milcherzeugern, 16,1 Millionen Kilogramm wurden von anderen Molkereien zugekauft.
Die Corona-Pandemie spielte für die Bilanz 2019 nur insofern eine Rolle, als dass man die obligatorische Generalversammlung absagen musste und stattdessen der Aufsichtsrat den Jahresabschluss feststellte. Für die aktuelle Entwicklung sieht das in der gesamten Branche natürlich ganz anders aus: "Der Milchpreisrückgang hat sich durch die Corona-Krise verstärkt", heißt es in der Pressemitteilung. Gleichzeitig liege die Menge der Milchanlieferungen über dem Vorjahresniveau. Die Absatzsituation sei geprägt durch verstärkte Käufe im Einzelhandel, Rückgänge in der Inlandsgastronomie und rückläufige Exporte - vor allem nach China und Italien. Problematisch seien dabei auch der zunehmende Protektionismus in vielen Ländern weltweit, das Russland-Embargo sowie der bevorstehende Brexit. In der Bilanz erwähnt der Goldmilch-Geschäftsführer auch die getätigten Investitionen: 2019 steckte der Betrieb 250000 Euro in seine beiden Standorte. In Ingolstadt wurden Lagerung und Laufrad beim Verdampfer sowie die Siloverladung beim Milchpulver erneuert, in Thalmässing wurde der Abpackbereich für die sogenannten Bag-in-Produkte fertiggestellt.