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Milchwerke steigern Umsatz
Dank anziehender Nachfrage im zweiten Halbjahr: Goldmilch blickt auf ein relativ gutes Jahr 2021
Trotz der Corona- Krise und dem Krieg in der Ukraine, dessen Auswirkungen auf die Wirtschaft für dieses Jahr noch gar nicht abzusehen sind, können die Goldmilch Milchwerke Ingolstadt-Thalmässing auf ein beständiges Ergebnis für 2021 blicken. Demnach betrug der Umsatzanstieg gut 64 Millionen Euro und lag damitum1,6 Prozent über dem Vorjahr, wie es jetzt auf der Generalversammlung der Genossenschaft hieß. Zurückzuführen sei dies auf leicht verbesserte Marktpreise und einem Anziehen der Nachfrage ab Mitte des Jahres, wie Vorstandsvorsitzender Helmut Rottler am Versammlungsort im Gasthaus Stangl berichtete. Die hohe Nachfrage hätte jedoch fast nicht mehr bedient werden können, sagte Rottler und verwies auf die um rund vier Millionen Kilogramm zurückgegangenen Milchanlieferungen. „Wir verlieren monatlich durchschnittlich drei Landwirte, das gibt mir zu denken“, erklärte er und sprach von einer denkwürdigen Verknappung. Angesichts steigender Preise, etwa für Rohstoffe und Energie, bezweifle er, ob dieses Jahr wieder mehr Milch auf den Markt käme. Zudem forderte Rottler eine Entbürokratisierung in der Landwirtschaft, damit Landwirte sich wieder ihrer eigentlichen Arbeit zuwenden könnten. Aktuell beliefern 294 Milchbauern die Milchwerke.
Für sie erwirtschaftete Goldmilch 2021 einen Nettomilchpreisvon38,4 Cent für das Kilogramm bei tatsächlichem Gehalt an Inhaltsstoffen, inklusive 0,9 Cent für das Kilogramm Nachzahlung. Der Milchpreis bei Goldmilch liegt demnach für 2021 vorläufig bei 37,8 Cent. Bayernweit sind es 37,7 und deutschlandweit 36,7 Cent für das Kilogramm. Damit sei 2021 das fünfte Mal in Folge ein „relativ gutes Jahr“ gewesen. Die Genossenschaft investierte circa 350 000 Euro, unter anderem in neue Rohmilchtanks und in die Aufwertung der IT-Sicherheit am Standort Ingolstadt. Die geplante Erweiterung in Thalmässing sei noch nicht erfolgt. In seiner Prognose, die Geschäftsführer Johann Einmüller für 2022 abgab, ging er von einem stark steigenden Milchpreis aus. Dies begründete er damit, dass sich die allgemeine Situation in der Lieferkette durch die Corona-Krise weiter verschlechtert habe. Demnach liegen die Milchanlieferungen in Deutschland aktuell unter dem Vorjahr, wodurch die Verfügbarkeit deutlich eingeschränkt sei. Die Absatzsituation sei deutlich angespannt. In allen Bereichen sei die Nachfrage höher als das Angebot. Man habe aber auch neue Zulieferer hinzugewinnen können. „Der Rohstoff Milch ist somit gesichert“, sagte Einmüller.
Damit auch die Milchverarbeitung aufrecht erhalten werden könne, äußerte Rottler angesichts einer drohenden Energieknappheit die Hoffnung, die Gasversorgung möge erhalten bleiben. Turnusgemäß fanden auf der Generalversammlung Wahlen für den Aufsichtsrat und den Vorstand der Milchwerke statt. Georg Thoma aus Thannhausen wurde neu in den Aufsichtsrat der Milchwerke gewählt. Wiedergewählt wurden Franz-Josef Bauernfeind aus Mantlach sowie Georg Kirmayr aus Weilerau. Neu in den Vorstand gewählt wurde Christian Bliemel aus Altbach. Turnusgemäß aus dem Vorstand ausgeschieden ist Michael Brock aus Hattenhausen.
Quelle: Donaukurier vom 31.03.2022