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31.03.2022
Milchwerke steigern Umsatz
Dank anziehender Nachfrage im zweiten Halbjahr: Goldmilch blickt auf ein relativ gutes Jahr 2021
Ingolstadt – Trotz der Corona-
Krise und dem Krieg in der Ukraine,
dessen Auswirkungen
auf die Wirtschaft für dieses
Jahr noch gar nicht abzusehen
sind, können die Goldmilch
Milchwerke Ingolstadt-Thalmässing
auf ein beständiges Ergebnis
für 2021 blicken. Demnachbetrug
der Umsatzanstieg
gut 64 Millionen Euro und lag
damitum1,6 Prozent überdem
Vorjahr, wie es jetzt auf der Generalversammlung
der Genossenschaft
hieß. Zurückzuführen
sei dies auf leicht verbesserte
Marktpreise und einem Anziehen
der Nachfrage ab Mitte
des Jahres, wie Vorstandsvorsitzender
Helmut Rottler am
Versammlungsort im Gasthaus
Stangl berichtete.
Die hohe Nachfrage hätte jedoch
fast nicht mehr bedient
werden können, sagte Rottler
und verwies auf die um rund vier Millionen Kilogramm zurückgegangenen
Milchanlieferungen.
„Wir verlieren monatlich
durchschnittlich drei
Landwirte, das gibt mir zu denken“,
erklärte er und sprach
von einer denkwürdigen Verknappung.
Angesichts steigender
Preise, etwa für Rohstoffe
und Energie, bezweifle er, ob
dieses Jahr wieder mehr Milch
auf den Markt käme. Zudem
forderte Rottler eine Entbürokratisierung
in der Landwirtschaft,
damit Landwirte sich
wieder ihrer eigentlichen
Arbeit zuwenden könnten. Aktuell
beliefern 294 Milchbauern
die Milchwerke. Für sie
erwirtschaftete Goldmilch 2021
einen Nettomilchpreisvon38,4
Cent für das Kilogramm bei tatsächlichem
Gehalt an Inhaltsstoffen,
inklusive 0,9 Cent für
das Kilogramm Nachzahlung.
Der Milchpreis bei Goldmilch
liegt demnach für 2021 vorläufig
bei 37,8 Cent. Bayernweit
sind es 37,7 und deutschlandweit
36,7 Cent für das Kilogramm.
Damit sei 2021 das
fünfte Mal in Folge ein „relativ
gutes Jahr“ gewesen.
Die Genossenschaft investierte
circa 350 000 Euro, unter
anderem in neue Rohmilchtanks
und in die Aufwertung
der IT-Sicherheit am Standort
Ingolstadt. Die geplante Erweiterung
in Thalmässing sei noch
nicht erfolgt. In seiner Prognose,
die Geschäftsführer Johann
Einmüller für 2022 abgab, ging
er von einem stark steigenden
Milchpreis aus. Dies begründete
er damit, dass sich die allgemeine
Situation in der Lieferkette
durch die Corona-Krise
weiter verschlechtert habe.
Demnach liegen die Milchanlieferungen
in Deutschland aktuell
unter dem Vorjahr, wodurch
die Verfügbarkeit deutlich
eingeschränkt sei. Die Absatzsituation
sei deutlich angespannt.
In allen Bereichen sei
die Nachfrage höher als das Angebot.
Man habe aber auch
neue Zulieferer hinzugewinnen
können. „Der Rohstoff
Milch ist somit gesichert“, sagte
Einmüller. Damit auch die
Milchverarbeitung aufrecht erhalten
werden könne, äußerte
Rottler angesichts einer drohenden
Energieknappheit die
Hoffnung, die Gasversorgung
möge erhalten bleiben.
Turnusgemäß fanden auf
der Generalversammlung
Wahlen für den Aufsichtsrat
und den Vorstand der Milchwerke
statt. Georg Thoma aus
Thannhausen wurde neu in
den Aufsichtsrat der Milchwerke
gewählt. Wiedergewählt
wurden Franz-Josef Bauernfeind
aus Mantlach sowie
Georg Kirmayr aus Weilerau.
Neu in den Vorstand gewählt
wurde Christian Bliemel aus
Altbach. Turnusgemäß aus
dem Vorstand ausgeschieden
ist Michael Brock aus Hattenhausen.
mbl - Quelle: Donaukurier vom 31.03.2022